Onze Vrienden uit Zoutkamp
Nicht unweit von der Provinzstadt Groningen entfernt, liegt ein kleines Fischerdorf mit großer Geschichte am Lauwersmeer.
Ihre erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1418 und wie der spätere Ortsname erahnen lässt, handelt es sich hier um ein Salzfeld, was auf die Gewinnung des kostbaren Rohstoffes ihren Hinweis findet. Damals lag Zoutkamp an der Lauwerssee, eine Bucht geschützt durch die vorgelagerten niederländischen Inseln. Jedoch gab es keinen Hochwasserschutz und somit entstanden immer wieder große Schäden an Land und Menschen! Dem musste Einhalt geboten werden und so wurde in den 1960er Jahren mit der Eindeichung begonnen.
Ein großes Projekt für die damalige Zeit!
Die Robbengatsluis wurde durch den Deich hindurch erbaut und erforderte eine kleine Unterbrechung des seit vielen hundert Jahren bestehenden alten Fahrwassers. Die für den Ort bedeutende Krabbenfischerei hatte eine große Bedeutung und die Fischer, jene stolzen Männer, die mit ihren damals kleinen Schiffen auf Fang gingen, waren von dieser wasserbaulichen Maßnahme nicht erfreut und leisteten erheblichen Widerstand gegen die Obrigkeit. Doch 1969 wurde die Eindeichung abgeschlossen und der Weg führte nunmehr vom Lauwersmeer durch die Robbengatsluis zu den Fanggründen der Fischer.
Mit dem neuen Hafen Lauwersoog entstand zugleich ein neues Zentrum für Fischerei und der Fährverbindung zur Insel Schiermonnikoog.
So nahmen die neuen Zeiten schnell an Fahrtwind auf!
Die Schiffe sowie die Fangmengen wurden größer, Unternehmen am Hafen für Versorgung und Verarbeitung entstanden, Fischer aus anderen Anrainerstaaten siedelten sich ebenfalls an und ein florierender Hafen folgt bis heute dem Kurs eines erfolgreichen Hafenbetriebes.
Geblieben ist jedoch auch der Stolz der Zoutkamper Fischer! Denn selbstbewusst und trotzig stehen für weitere Generationen am Bug ihrer Schiffe die Fischereinummer „ZK“ für Zoutkamp.
Die bewegte Geschichte dieses kleinen Fischerdorfes wurde in Zoutkamp, nicht unweit der alten Schleuse, in einem eigens errichteten Fischereimuseum als Herzstück der Ortsgeschichte errichtet. In dem alten staatlichen Betonnungslager wurde 1994 das Visserijmuseum liebevoll und geschichtlich detailliert eingerichtet und wird von freiwilligen Mitarbeitern geführt. Direkt vor dem Gebäude verläuft noch heute die alte Hafenkade, die einst das Zentrum der Zoutkamper Fischereiflotte verkörperte und wo noch heute kleine Kutter festmachen.
Ein lebendiges Bild am Ende des Reitdiep am alten Hafen Zoutkamp in heutiger Zeit!
Kombiniert mit einem Besuch im Visserijmuseum treibt dem Besucher die Vorstellungskraft wie ein Windhauch der Geschichte das quirlige Leben der alten Fischer vor Augen.
Auch in diesem Jahr können wir wieder unsere Freunde aus Zoutkamp zum Treffen Traditions Schiffe begrüßen. Sie bringen uns jenen Hauch ihrer Geschichte mit und Besucher sowie Veranstalter lassen sich gerne durch die Netze ihrer liebenswürdigen und offenen Art einfangen.
Text von Klaus Tietjen